[00:19.00]Hard peitscht der regen jenen Weg, [00:22.00]zu Mormas alter Hütte, [00:25.00]die Dunkelheit umsäumt den Steg, [00:29.00]verschluckt den Klang der Tritte. [00:36.00]Gestaltlos klopft es an das Tor, [00:39.00]das alte Holz knarzt leise, [00:43.00]der Kopf der Alter blickt hervor, [00:46.00]sieht vor der Tür die Weise. [00:54.00]"Mein Kind, mein Kind, wer legt dich her,“ [00:58.00]vor Mormas Heim im Walde, [01:02.00]herein, herein, das ich mich scher, [01:07.00]fortan um diese Balg." [01:14.00]Der Morgen gibt dem Kinde licht, [01:18.00]er färbt ihm Hals und Wangen, [01:21.00]die Augen deren Blick nie bricht, [01:25.00]halten dich leicht gefangen. [01:31.00]Jahrelauf zieht auf und ab, [01:35.00]das Kind steht nun im Tage, [01:39.00]doch Mormas Abend zieht hinab, [01:42.00]und nähert sie dem Grabe. [01:50.00]"Mein Kind, mein Kind, ich lehrte dich,“ [01:54.00]der Zauberfrauen wissen, [01:59.00]der Schatten senkt sich über mich, [02:04.00]fortan musst du mich missen." [02:10.00]Die Leute suchen sie im Wald, [02:14.00]ersuchen Rat und Taten, [02:17.00]doch nähert sich der Morgen bald, [02:21.00]an dem sie wird verraten. [02:28.00]Des Bischof 's Häscher fangen sie, [02:31.00]er lässt das Kind verdammen, [02:35.00]sie schaut ihn an, ihr Blich bricht nie, [02:39.00]die Scheite steh'n in Flammen. [02:47.00]"Ihr Leute hört, oh höret mich,“ [02:50.00]mein Leben soll ich lassen, [02:55.00]der Menschenhass ist fürchterlich, [02:59.00]doch kann er mich nicht fassen." [03:05.00]Flammen züngeln an ihr auf, [03:10.00]doch lacht sie ihrer heiter, [03:13.00]wie Wind löst sich das Mädchen auf, [03:17.00]erhebt sich immer weiter. [03:24.00]Verloren steh'n die Leute da, [03:28.00]bestürzt schau'n sie das Schlimme, [03:31.00]dann aus der Stille klingt so nah, [03:35.00]des Mädchens leise Stimme: [03:42.00]"Ihr Leute hört, oh höret mich,“ [03:47.00]das Unrecht ist misslungen. [03:51.00]Ich half euch, doch ihr schändet mich, [03:56.00]durch reden böser Zungen. [04:00.00]Doch nichts ist stärker als die Macht, [04:05.00]die Morma mir gegeben. [04:09.00]Sie lehrte mich am Tag und Nacht, [04:14.00]die Achtung vor dem Leben!"