[00:19.000]So seht, der Bauer sät die Saat des nahen Krieges aus [00:27.000]Kein Korn wächst dieses Jahr fürwahr zur Erntezeit daraus [00:35.490]Die Ernte wird gar andrer Arten eingeholt zu dieser Zeit [00:40.000]Statt golden Weizen steht ein Feld, ein Schlachtenfeld bereit [00:48.000]Und seht die Mühle, stark im Wind, dreht fleißig Rund um Rund [00:56.490]Sie gibt mit ihrem steten Knarren schwere Arbeit kund [01:04.490]Der Müller will die große Schuld an seinen Herren zahlen [01:09.490]Doch wird statt feiner Feldesgaben lang schon Streit gemahlen [01:16.490]Oh Adelsmann, bedenke doch, wer dir einst all die Steine haute [01:21.000]Wer dir deine Mauern baute, dieser Feste dich umhüllt [01:26.000]Oh Adelsmann, bedenke doch, wer dir tagein das Mahle macht [01:31.000]Wer dir das Bett wärmt jede Nacht, den Becher dir mit Weine füllt [01:36.000]Oh Adelsmann, welch Narr du bist, wenn du glaubst, deine Hand sie hält [01:40.000]Die Zügel dieser großen und von Not geplagten Welt [01:45.000]Oh Adelsmann, ein Narr du bist, wenn du des Volkes Macht vergisst [01:54.490]So seht und hört den Schmiedeklang, der dröhnt nun Tag und Nacht [02:02.490]Der Schmied, er hat gar wochenlang sich um den Schlaf gebracht [02:11.000]Doch in der Esse nicht nur Erz, nein, auch sein Zorn dort siedet [02:16.490]Nebst Schwertern er hat gut versteckt auch Ränke dort geschmiedet [02:24.000]Und seht, die dralle Weberin ist fleißiger denn je [02:32.490]Sie dreht das Rad sodenn geschwind und ohne Klag und Weh [02:40.490]Auch wenn seit langer Weile schon das Blut ihr von den Fingern rinnt [02:46.490]Sie voll Inbrunst und Genuss die Fäden der Intrige spinnt [02:52.490]Oh Adelsmann, bedenke doch, wer dir einst all die Steine haute [02:57.000]Wer dir deine Mauern baute, dieser Feste dich umhüllt [03:02.490]Oh Adelsmann, bedenke doch, wer dir tagein das Mahle macht [03:07.000]Wer dir das Bett wärmt jede Nacht, den Becher dir mit Weine füllt [03:11.490]Oh Adelsmann, welch Narr du bist, wenn du glaubst, deine Hand sie hält [03:16.290]Die Zügel dieser großen und von Not geplagten Welt [03:21.000]Oh Adelsmann, ein Narr du bist, wenn du des Volkes Macht vergisst [03:30.000]So seht, die Knechtschaft eifert hart, um Hohen zu gefallen [03:39.000]Die merken eitel nicht mal mehr, was herrscht in ihren Hallen [03:47.000]Was vor sich geht, wenn kleine Meuten flüsternd über Plänen brüten [03:52.000]Und ganz unverhohlen so manch dunkles Wissen hüten [04:00.000]Und seht, die Mägde streiten wer sich heut zum Herren legt [04:08.000]Und keiner weiß, daß jede hier ein Messer unter'm Kleide trägt [04:16.500]Auch in der Küche hinterm Salz ist gut manch andres Kraut versteckt [04:21.000]Kein Adelsmann sollt wundern sich, wenn bald das Mahle bitter schmeckt [04:28.000]Oh Adelsmann, bedenke doch, wer dir einst all die Steine haute [04:32.500]Wer dir deine Mauern baute, dieser Feste dich umhüllt [04:38.000]Oh Adelsmann, bedenke doch, wer dir tagein das Mahle macht [04:42.500]Wer dir das Bett wärmt jede Nacht, den Becher dir mit Weine füllt [04:47.500]Oh Adelsmann, welch Narr du bist, wenn du glaubst, deine Hand sie hält [04:52.000]Die Zügel dieser großen und von Not geplagten Welt [04:56.500]Oh Adelsmann, ein Narr du bist, wenn du des Volkes Macht vergisst