[00:06.723]Am Himmel leuchten hell die Sterne, [00:10.026]ein Sauf-Mich-Tot aus der Kaserne [00:13.528]in die Schwarze Gasse fällt [00:16.847]versoffen ist sein letztes Geld. [00:20.635]Im Rausch bereut er seine Laster [00:24.431]und kotzt dabei aufs Kopfsteinpflaster. [00:27.837]Das war der billige Absinth, [00:30.974]Nun schlafe schön mein liebes Kind, [00:34.583]Nun schlafe schön mein liebes Kind. [00:39.285]Der Sauf-Mich-Tot, er dachte nicht, [00:42.374]dass da, wo er zusammenbricht, [00:45.914]am Baum, der sich vor Sorgen biegt, [00:49.190]der fast vergess'ne Friedhof liegt. [00:53.148]Und gleich daneben aus dem Moor [00:56.825]ragt eine bleiche Hand hervor. [01:00.268]Blutig ist sie voller Grind, [01:03.536]Nun schlafe schön mein liebes Kind, [01:06.949]Nun schlafe schön mein liebes Kind. [01:11.757]Auf dem finst'ren Totenacker [01:14.868]ist der Säufer nicht mehr wacker, [01:18.315]weil Tote aus den Gräbern kriechen, [01:21.688]die nicht appetitlich riechen. [01:25.701]Dunkle, düstere Gestalten, [01:29.283]die das Nachtleben verwalten [01:32.595]wo sie selbst gestorben sind, [01:35.864]Nun schlafe schön mein liebes Kind, [01:39.246]Nun schlafe schön mein liebes Kind. [02:15.129]Aus dem schilfverwachs'nen Teiche [02:18.164]kriecht jetzt schon die fünfte Leiche [02:21.611]und mit nassem, schwerem Gang [02:24.933]schleichen sie den Pfad entlang. [02:28.925]Lumpen kleben an den Leibern [02:32.490]von toten Kerlen und von Weibern, [02:35.906]die schon lang verendet sind, [02:39.139]Nun schlafe schön mein liebes Kind, [02:42.535]Nun schlafe schön mein liebes Kind. [02:47.380]Grausig sie zu Felde staken, [02:50.558]im Ärmel stecken Eisenhaken, [02:53.873]ein Holzbein klappert nicht grad' leise [02:57.357]auf nächtlicher Totenweise. [03:01.493]In Schädeln sich die Würmer winden, [03:04.867]weil sie keinen Ausgang finden, [03:08.203]durch die Gebeine pfeift der Wind. [03:11.566]Nun schlafe schön mein liebes Kind, [03:14.999]Nun schlafe schön mein liebes Kind. [03:19.755]Der Sauf-Micht-Tot, der nunmehr sieht, [03:22.679]wie der Geistermarsch geschieht, [03:26.265]macht sich fast in seine Hosen [03:29.730]als er sieht wie die famosen [03:33.937]Toten ihm zum Abschied winken. [03:37.261]Er schreit: "Nie mehr will ich trinken". [03:40.775]Und sein Zittern, liebes Kind, [03:43.986]kommt nicht nur von dem Absinth, [03:47.433]Nun schlafe schön mein liebes Kind.