Wolfgang: Auf Fürstengunst verzichte ich. Und auch auf die Puderlocken. Der Muff von Staub und Weihrauchduft genügt mir nicht mehr. Ich will das wahre Leben spür’n. Es hat dicke, rote Lippen, es riecht nach Wein und wärmt mich in der Nacht. Es flüstert, weint und lacht. Die Frage ist bloss: Wie wird man seinen Schatten los? Wie sagt man seinem Schicksal Nein? Wie kriecht man aus der eignen Haut? Wie kann man je ein andrer sein? Wenn soll man fragen, wenn man sich selber nicht versteht? Wie kann man frei sein, wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht? Was soll mir die Unsterblichkeit! Vor dem Sterben will ich leben. Der Grabgeruch der Lorbeergruft betäubt mich nicht mehr. Was ist die schönste Sinfonie gegen einen weichen Busen? Kein Geigenklang kann je so zärtlich sein wie eine Hand im Haar. Die Frage ist bloss: Wolfgang & Chor: Wie wird man seinen Schatten los? Wie lässt man alles hinter sich? Wie jagt man sein Gewissen fort? Wie flieht man vor dem eignen Ich? Wie kann man flüchten, wenn man sich selbst im Wege steht? Wie kann man frei sein, wenn man seinen eignen Schatten nie entgeht? Wolfgang (Chor): Angst, die mir den Atem raubt(Neben dir steht ein Dämon), Blei auf meinen Schultern(in Gestalt eines Knaben.), Schweigen, das mir Fragen stellt(Ihm allein sollst du dienen.), und keine Antwort gibt auf mein Warum(Was du bist, will er haben.Nur für ihn allein bist du gebor’n.). Unsichtbare Blicke(Hinter die steht ein Dämon), an denen ich ersticke(in Gestalt eines Knaben). Der Schatten,der mir folgt – ich blaub’(Tag und Nacht ist er bei dir.), eines Tages bringt er mich noch um. Wolfgang & Chor: Wie wird man seinen Schatten los? Wie sagt man seinem Schicksal Nein? Wie kriecht man aus der eignen Haut? Wie kann man je ein andrer sein? Wen soll man fragen, wenn man sich selber nicht versteht? Wie kann man frei sein, wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht? Chor(Wolfgang): Wie wird man seinen Schatten los? Wie lässt man alles hinter sich?(Wie kann ich leben,) Wie jagt man sein Gewissen fort?(solang ich nur dem Schicksal dien’?) Wie flieht man vor dem eignen Ich?(Kann ich denn nie,) Wie kann man flüchten,(kann ich denn nie,) wenn man sich selbst im Wege steht? Vor deinem Schicksal(nie, niemals) kannst du nicht fliehn!(vor meinem eignen Schatten fliehn?)