作词 : Vivian Hoyer 作曲 : Paul Kahre Gibt es diese Nacht oder gibt es sie nicht? In einem Raum sitzen zwei Personen an einem Tisch, auf dem ein schwaches Licht brennt, und sie können sich nicht ansehen, aber sie haben etwas zu besprechen. Man stellt sich Frage um Frage, ganz für sich selbst, wälzt sie im Kopf umher. Die eine Person überwindet sich endlich, etwas zu sagen, und stellt ein Wort in den Raum, platziert es fein säuberlich mitten in die Stille hinein. Die andere Person lässt sich davon anstecken und tut es der ersten Person gleich. Jetzt sind dort zwei Worte. Das Gedicht des anderen ergibt nur Sinn, wenn ihr es mir euren Augen seht. Die eine Person sagt: „Für mich allein ergibt es keinen Sinn.“ Wenn es nichts schlechtes gibt, weil es euch gehört, dann kann es in euren Augen nur schlechter und schlechter und schlechter werden. Die andere Person sagt: „Und warum soll ich noch die Vorhänge zuziehen, wenn ihr euch gar nicht mehr schämen könnt?“ Die eine Person sagt: „Vielleicht neu erlernen, diese Scham, vielleicht neu erlernen, dieses Mitgefühl und dieses Blut im Kopf, diese Hitze im Kopf.“ Die andere Person sagt: „Wollt ihr das? Man funktioniert damit ja nicht.“ Und jetzt ist meine Frage: Wie kriege ich euch dazu? Ihr schafft einen eigenen Raum für euch, ein Vakuum, in dem alles funktioniert, so wie ihr es wollt. Das ist der Trick. So begeht ihr Tag um Tag. Die beiden Personen können einander nicht ansehen. Die eine Person starrt aus dem Fenster, die andere Person starrt gegen die Wand. Sie fragen sich beide, was es noch zu sagen gibt, aber niemand wagt es, noch einmal die neu erwachsene Stille zu durchbrechen, und so starren sie aneinander vorbei und können sich nicht einigen.