[00:28.232] Endlich Nacht, kein Stern zu sehn. [00:34.037] Der Mond versteckt sich, [00:37.172] Denn ihm graut vor mir [00:41.792] Kein Licht I'm Weltenmeer [00:45.937] Kein falscher Hoffnungsstrahl [00:50.071] Nur die Stille. Und in mir [00:54.575] Die Schattenbilder meiner Qual [01:31.109] Das Korn war golden und der Himmel klar [01:35.671] 1617 als es Sommer war [01:39.886] Wir lagen I'm flüsternden Gras [01:43.125] Ihre Hand auf meiner Haut [01:46.131] War zärtlich und warm [01:49.046] Sie ahnte nicht, dass ich verloren bin [01:53.190] Ich glaubte ja daran, [01:55.025] Dass ich gewinn [01:57.486] Doch an diesem Tag geschah's zum erstenmal [02:01.828] Sie starb in meinem Arm [02:05.612] Wie immer wenn ich nach dem Leben griff, [02:10.082] Blieb nichts in meiner Hand [02:14.343] Ich möchte Flamme sein [02:16.495] Und Asche werden [02:18.898] Und hab noch nie gebrannt [02:22.682] Ich will hoch und höher steigen [02:26.839] Und sinke immer wieder ins Nichts [02:30.961] Ich will ein Engel [02:32.725] Oder ein Teufel sein, [02:35.442] Und bin doch nichts als [02:37.985] Eine Kreatur, [02:39.215] Die immer das will, [02:40.053] Was sie nicht kriegt. [02:44.592] Gb's nur einen Augenblick [02:47.134] Des Glücks für mich, [02:48.805] Nähm ich ewiges Leid in Kauf [02:52.613] Doch alle Hoffnung ist vergebens. [02:57.268] Denn der Hunger hört nie auf [03:04.630] Eines Tages, wenn die Erde stirbt, [03:08.866] Und der letzte Mensch mit ihr [03:13.650] Dann bleibt nichts zurck [03:15.948] Als die de Wüste [03:18.490] Einer unstillbaren Gier [03:27.150] Zurück bleibt nur [03:29.670] Die große Leere [03:32.968] Einer unstillbaren Gier [03:51.101] Des Pastors Tochter liess mich ein bei Nacht [03:55.931] 1730 nach der Maiandacht [04:00.145] Mit ihrem Herzblut schrieb ich ein Gedicht [04:04.591] Auf ihre weiße Haut [04:08.341] Und des Kaisers Page aus Napoleons Tross [04:12.649] 1813 stand er vor dem Schloss [04:16.492] Dass seine Trauer mir das Herz nicht brach, [04:21.250] Kann ich mir nicht verzeihn [04:24.827] Doch immer, wenn ich [04:27.869] Nach dem Leben greif, [04:28.286] Spür ich, wie es zerbricht [04:33.302] Ich will die Welt verstehen [04:35.426] Und alles wissen, [04:37.748] Und kenn mich selber nicht [04:41.510] Ich will frei und freier werden [04:45.247] Und werde meine Ketten nicht los [04:49.299] Ich will ein Heiliger [04:51.227] Oder ein Verbrecher sein, [04:53.409] Und bin doch nichts als [04:55.883] Eine Kreatur [04:57.206] Die kriecht und lügt [04:58.181] Und zerreissen muss, [05:01.965] Was immer sie liebt [05:04.948] Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird, [05:08.722] Drum nimmt er das Leid in Kauf [05:12.762] Ich will endlich einmal satt sein, [05:17.500] Doch der Hunger hört nie auf [05:26.961] Manche glauben an die Menschheit, [05:31.221] Und manche an an Geld und Ruhm [05:35.005] Manche glauben an Kunst und Wissenschaft, [05:39.558] An Liebe und an Heldentum [05:43.922] Viele glauben an Götter [05:46.406] Verschiedenster Art, [05:48.242] An Wunder und Zeichen, [05:50.459] An Himmel und Hölle, [05:51.944] An Sünde und Tugend [05:53.884] Und an Bibel und Brevier [05:58.538] Doch die wahre Macht, [06:02.822] Die uns regiert, [06:05.040] Ist die schändliche, [06:07.061] Unendliche, [06:08.464] Verzehrende, [06:09.522] Zerstörende [06:10.485] Und ewig unstillbare Gier [06:30.824] Euch Sterblichen von morgen [06:36.141] Prophezeih ich [06:38.254] Heut und hier [06:41.063] Bevor noch das nächste Jahrtausend beginnt, [06:45.417] Ist der einzige Gott, dem jeder dient