Zum Ziele führt dich diese Bahn Doch mußt du Jüngling männlich siegen Drum höre uns’re Lehre an Sei standhaft, duldsam, und verschwiegen! Ihr holden Knaben sagt mir an Ob ich Pamina retten kann? Dies kund zu tun steht uns nicht an Sei standhaft, duldsam und verschwiegen! Bedenke dies, kurz: sei ein Mann Dann Jüngling wirst du männlich siegen Die Weisheitslehre dieser Knaben Sei ewig mir ins Herz gegraben Wo bin ich nun? – Was wird mit mir? Ist dies der Sitz der Götter hier? Es zeigen die Pforten – es zeigen die Säulen Daß Klugheit, und Arbeit, und Künste hier weilen Wo Tätigkeit thronet und Müßiggang weicht Erhält seine Herrschaft das Laster nicht leicht Ich wage mich mutig zur Pforte hinein Die Absicht ist edel, und lauter, und rein Erzitt’re feiger Bösewicht! Paminen retten ist mir Pflicht! Zurück! Zurück? zurück? – so wag ich hier mein Glück! Zurück! Auch hier ruft man „zurück“? Da seh’ ich noch eine Tür Vielleicht find’ ich den Eingang hier! Wo willst du kühner Fremdling hin? Was suchst du hier im Heiligtum? Der Lieb’ und Tugend Eigentum Die Worte sind von hohem Sinn Allein, wie willst du diese finden? Dich leitet Lieb’ und Tugend nicht Weil Tod und Rache dich entzünden Nur Rache für den Bösewicht Den wirst du wohl bei uns nicht finden Sarastro herrscht in diesen Gründen? Ja, ja, Sarastro herrschet hier Doch in der Weisheit Tempel nicht? Er herrscht im Weisheitstempel hier! So ist denn alles Heuchelei! Willst du schon wieder geh’n? Ja ich will gehen, froh, und frei Nie euren Tempel sehn! Erklär dich näher mir Dich täuschet ein Betrug! Sarastro wohnet hier Das ist mir schon genug! Wenn du dein Leben liebst, so rede, bleibe da! Sarastro hassest du? Ich haß’ ihn ewig, ja! So gib mir deine Gründe an! Er ist ein Unmensch, ein Tyrann! Ist das, was du gesagt, erwiesen? Durch ein unglücklich Weib bewiesen Das Gram und Jammer niederdrückt! Ein Weib hat also dich berückt? Ein Weib tut wenig, plaudert viel Du Jüngling glaubst dem Zungenspiel? O legte doch Sarastro dir Die Absicht seiner Handlung für Die Absicht ist nur allzu klar! Riß nicht der Räuber ohn’ Erbarmen Pamina aus der Mutter Armen? Ja Jüngling, was du sagst, ist wahr! Wo ist sie, die er uns geraubt? Man opferte vielleicht sie schon? Dir dies zu sagen, teurer Sohn Ist jetz und mir noch nicht erlaubt Erklär dies Rätsel, täusch mich nicht! Die Zunge bindet Eid und Pflicht! Wann also wird die Decke schwinden? Sobald dich führt der Freundschaft Hand Ins Heiligtum zum ew’gen Band O ew’ge Nacht! Wann wirst du schwinden? Wann wird das Licht mein Auge finden? Bald, Jüngling, oder nie! Bald, sagt ihr, oder nie? Ihr Unsichtbaren saget mir Lebt denn Pamina noch? Pamina lebet noch! Sie lebt, sie lebt! Ich danke euch dafür O wenn ich doch im Stande wäre Allmächtige, zu eurer Ehre Mit jedem Tone meinen Dank Zu schildern, wie er hier Hier entsprang