[00:16.24]Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? [00:24.93]Es ist der Vater mit seinem Kind. [00:32.59]Er hat den Knaben wohl in dem Arm, [00:39.82]Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. [00:56.44]Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? [01:03.65]Siehst Vater, du den Erlkönig nicht! [01:10.53]Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif? [01:20.16]Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. [01:31.14]Du liebes Kind, komm geh' mit mir! [01:37.97]Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir, [01:45.25]Manch bunte Blumen sind an dem Strand, [01:52.60]Meine Mutter hat manch gülden Gewand. [01:58.33]Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, [02:05.22]Was Erlenkönig mir leise verspricht? [02:12.91]Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind, [02:17.45]In dürren Blättern säuselt der Wind. [02:23.76]Willst feiner Knabe du mit mir geh'n? [02:27.16]Meine Töchter sollen dich warten schön, [02:30.42]Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn, [02:34.00]Und wiegen und tanzen und singen dich ein. [02:42.42]Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort [02:49.82]Erlkönigs Töchter am düsteren Ort? [02:57.43]Mein Sohn, mein Sohn, ich seh'es genau: [03:04.34]Es scheinen die alten Weiden so grau. [03:17.46]Ich lieb' dich, mich reizt deine schöne Gestalt, [03:22.25]Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt! [03:29.77]Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an, [03:36.99]Erlkönig hat mir ein Leids getan. [03:50.55]Vater grauset's, er reitet geschwind, [03:57.15]Er hält in den Armen das ächzende Kind, [04:06.49]Erreicht den Hof mit Mühe und Not, [04:14.60]In seinen Armen das Kind war tot.