Dort, wo sich die Brücke von Hochdonn erhebt und sich über das Weideland spannt, geht von der Straße, nicht weit von der Fähre, ein schmaler Weg ab rechterhand Und der heißt Langenklint und an einem gewaltigen Weißdornbusch führt er vorbei der am Hang bei den Moorwiesen jedes Jahr wieder so reich blüht und duftet im Mai Und von den Kronen der mächtigen Graupappeln um ihn herum überdacht Ja, fast verborgen. Vor den rauen Winden von See her geschützt und bewacht. Kommt ein Wandrer vorüber, mag er sich wohl sagen:"Was für ein prächtiger Strauch Nun ja, ein blühender Weißdornbusch eben, wie so viele andere auch." Es geht die Sage von Merlin dem Zauberer, der vor undenklicher Zeit verwünscht von der Fee Viviane aus Brocéliande, nach heftigem Streit hier nun in ewigem Schlaf liegen muss unterm Weißdornbusch von Langenkint aus dem er einst wieder erwachen wird, wenn tausend Jahre vergangen sind Ich könnte nicht sagen, wie oft ich hier schon an sonnigen Tagen im Gras den Rücken an seinen Stamm gelehnt, unter dem blühenden Weißdornbusch saß Ich schließe die Augen, die Zweige rauschen, doch weiß ich, es ist nicht der Wind Ich glaube, dass es die Seufzer Merlins, des schlafenden Zauberers sind Ich unterscheide das Summen der Bienen um die weißen Blüten am Baum von Merlins leisem, fortwährendem Murmeln tief unter mir in seinem Traum Und er atmet, ich spüre es, wie sich die Erde kaum wahrnehmbar senkt und hebt Ich öffne die Augen nun wieder und fühle mich seltsam gestärkt und belebt. Kommt ein Wandrer vorüber, mag er sich wohl sagen:"Was für ein prächtiger Strauch Nun ja, ein blühender Weißdornbusch eben, wie so viele andere auch."